Wettbewerb - 2. Preis

erläuterungsbericht

gemeinsam helfen.

eine lebendige gesellschaft ist auf das persönliche und ehrenamtliche engagement ihrer mitglieder angewiesen. wo leib und leben unmittelbar geschützt und gepflegt werden, hat dieses engagement  eine besondere bedeutung. dies gilt gleichermaßen fïür die feuerwehr wie auch für den rettungsdienst und den dienst der hauskrankenpflege. allen, die sich in diesen bereichen für ihre mitmenschen einsetzen, gebührt die anerkennung der gesellschaft. ein zeitgemäßes und optimal organisiertes Quartier für diese dienste soll nun am grundstück der bestehenden alten kläranlage als einsatzzentrum bad gleichenberg errichtet werden.

gemeinsam zeit gewinnen.

das hauptaugenmerk im vorliegenden entwurf liegt auf den zeitlichen abläufen und örtlichen beziehungen im einsatzfall, wichtig ist, dass die einsatzkräfte schnell vor ort sind. der geplante gebäudekomplex wird durch zwei hauptverkehrsachsen gegliedert. das foyer als verkehrsschnittpunkt mit vorgelagerten eingangshöfen zoniert das gebäude in die hauptbereiche feuerwehr und rettung, die bewegungsachse in nord- südrichtung ermöglicht unter einhaltung kürzester wege die erreichbarkeit der einsatzfahrzeuge. die im einsatz befindlichen feuerwehrmänner- und frauen betreten das gebäude im alarmfall über den nebeneingang,  wo entlang  der südöstlichen grundgrenze einsatzparkplätze mit möglichst kurzem weg zu den umkleiden vorgesehen sind. die abfahrbreiten einsatzfahrzeuge werden über den bereich der einsatzbesprechung bzw. die umkleiden direkt erreicht. für den kommandanten bzw. denjenigen, der im einsatzfall als erster eintrifft sind beim haupeingang parkmöglichkeiten vorgesehen, wo auch die kommandozentrale situiert ist. sämtliche lager- und nebenräumlichkeiten sind zu den stellplätzen hin situiert und so raschest erreichbar, die lagerräume sind über einen zuliefereingang an der südostgrenze zusätzlich erschlossen. die mitglieder des roten kreuzes erreichen ihre einsatzfahrzeuge über den flur in nord- südrichtung. die lager- und abstellflächen stehen in unmittelbarem zusammenhang mit den kurzen verkehrswegen, so können die fahrzeuge in kürzester zeit mit versorgungsmaterial nachgerüstet werden bzw. nach dem einsatz desinfiziert werden. die schlafräume stehen in direkter verbindung mit den bewegungsachsen sowie mit den bereitschaftsräumen. mit verkehrswegen, die kurz gehalten sind und gleichzeitig lager und abstellfunktion zum raschen manipulieren erfüllen wird neben raumersparnis eine dimension eingebracht, die im bedarfsfall leben retten kann, der faktor zeit.


raum gemeinsam nutzen

obwohl die  helferinnen und helfer aller einsatzkräfte oft sehr großen strapazen ausgesetzt sind,  ist die solidarität untereinander vorbildlich. im einsatzfall arbeiten alle kräfte hand in hand. diesem umstand soll- nicht nur aus gründen der kostenersparnis im vorliegenden entwurf rechnung getragen werden. so kann die einsatzbesprechung im bereich des südöstlichen eingangs zum eingangshof hin ins freie verlagert werden, ein bereich, der genauso von der jugend genutzt wird. durch die öffnung glaswände kann dieser bereich für vereinsinterne veranstaltungen im sommer als eine einheit betrachtet werden. der gemeinsam genutzte schulungsraum wird  über einen garderobentrakt vom foyer aus erschlossen, ein verbindungsgang über den ruhebereich der rettung dient gleichzeitig als interner anknüpfungspunkt zum rotkreuzbereich. der dem schlafbereich vorgelagerte lichthof  dient den mitgliedern der rettung und des roten kreuzes gleichzeitig als außen liegender aufenthaltsraum im sommer, auf wunsch kann von hier aus eine dachterrasse über eine treppe betreten werden. die waschbox zum reinigen der einsatzfahrzeuge ist allen hausbenutzern zugänglich und im südwesten der anlage situiert.


gemeinsam feiern

ein wichtiger teil des kulturellen lebens in unseren gemeinden sind feste. sie dienen der kommunikation und der entspannung, aber auch als einnahmequelle für die vereine. so soll im fall einer feierlichkeit die fahrzeughalle als überdachter festbereich dienen, bei öffnung der sektionaltore geht der fahrzeugraum fließend in den vorgelagerten außenraum über. die küche ist der fahrzeughalle direkt zugeordnet, mit allen erforderlichen lagerräumlichkeiten verbunden und wird von der rückseite des gebäudes her beliefert. der freibereich im süden kann als parkierungsfläche für festgäste sowie als übungs- und wettbewerbsplatz genutzt werden.


gemeinsame identifikation.

dem prinzip der klassischen moderne folgend entspricht die form des geplanten gebäudes konsequent seiner funktion:   transparent gehaltene zugangstüren zu den garagen hin unterstreichen die orientierung des baukörpers zur raschen ausfahrt für den einsatz hin, durch die klar geführten zugangs- und verbindungswege erfährt der baukörper eine deutliche zonierung zwischen den hauptbereichen rotes kreuz und feuerwehr, der foyerbereich bewirkt gleichermaßen eine verbindung wie trennung  beider bereiche, ein wichtiger bestandteil des entwurfes ist auch die ablesbarkeit der funktionen sowie eine ausgewogene präsentation der nutzer nach außen.  so unterstreicht die verbindung eines ausladenden vordachs mit dem zentral gelegenen schlauchturm die formensprache der feuerwehr. der abschnitt des roten kreuzes, getrennt durch den foyerbereich, ermöglicht mit seiner ausbildung als eigenständiger baukörper die identifikation der nutzer mit ihrem gebäude als rotkreuzbau. das vorgesehene umweltbüro ist im baukörper des roten kreuzes untergebracht und hat einen eigenen zugang sowie parkmöglichkeiten im bereich des nordöstlichen parkplatzes. durch diese orientierung ist die auffindbarkeit und ablesbarkeit von der straße aus gewährleistet. trotz der identifikationsmöglichkeit des einzelnen nutzers tritt das gesamtgebäude als einsatzzentrum geschlossen in erscheinung, der schlauchturm bietet die möglichkeit zur präsentation eines großen logos oder schriftzugs und kann auf wunsch als aussichtsplattform direkt von außen begehbar gemacht werden und so zusätzlich zur identifikation der gemeindebewohner mit dem einsatzzentrum beitragen.


ökonomie- ökologie

bei der konzeption des gebäudekomplexes wurde ein hohes augenmerk auf die kompaktheit sowie die orientierung der baukörper gelegt. so liegen alle räume mit höheren raumtemperaturanforderungen dem zentrum des gebäudes zugewandt, im sinne von möglichst kurzer leitungsführung wurde der technikraum in die mitte des gebäudes gesetzt. solarkollektoren, die im dach integriert sind, dienen zur warmwasseraufbereitung, die flach geneigten dächer ermöglichen eine problemlose entwässerung der dächer. durch die kompakt angelegte baukörperstellung sowie funktionsbelegung wird unnötiger wärmeverlust vermieden, eine sommerliche überhitzung der ständig besetzten bereitschaftsräume wird durch ihre orientierung nach nordwesten ausgeschlossen. durch das klare zusammenspiel der raumfunktionen konnte der anteil an erschließungsflächen minimiert und so ein maximum an nutzbarer fläche erzielt werden.


gemeinsam helfen.

den verfassern des vorliegenden entwurfes ist es ein anliegen, den zukünftigen nutzern ein werk vorzulegen, das den vorgaben, in aller kürze einsatzbereit zu sein entspricht, das gleichzeitig bei kostengünstiger bauweise den nutzern einen angenehmen raum zur sinnvollen  freizeitgestaltung im rahmen des ehrenamtlichen dienstes und  zur weiterbildung zur verfügung stellt. ein konzept das dazu beitragen möchte, gemeinsam zu helfen.

+
+
+
+