Lebenshilfe Feldbach

Gesamtplanung, Möblierung PWS, 2006-2007 Fertigstellung Dezember 2007

Entwurfserläuterung  

hell-dunkel licht ist leben - natürliches licht dient als integraler bestandteil des vorliegenden entwurfes. - lichtdurchflutete räume, aufenthaltsbereiche und erschließungsflächen ermöglichen eine hochwertige wohnsituation für die nutzer. durch die einführung von atrien und lichtkaminen werden unbelichtete,  innenliegende raumsituationen ausgeschlossen. auch eine geregelte belüftung aller räumlichkeiten ist durch diese maßnahmen gegeben. durch die anordnung der baukörper entstehen nischen zum verweilen, flexible wände mit variabler transparenz ermöglichen intimen  rückzug oder spannende blickbeziehungen zu den außenräumen.


außen- innen die orientierung der gruppenräume zu einem großzügig angelegten freiraum hin lässt die grenzen zwischen innen- und außenraum verschmelzen. rollstuhlgerecht unterfahrbare nach außen gestülpte fensterelemente erlauben den ständigen bezug zum sonnengeschützten gemeinschaftsgarten, der mit unterfahrbaren kräuterbeeten sowie wasserspielen zum verweilen einlädt. je einem gruppenraum ist eine eigene, abgeschlossene terrasse zugedacht, die zum teil überdeckt ist, sodass auch ein aufenthalt bei schlechter witterung im freien ermöglicht wird. flexible sonnensegel sorgen für ausreichende beschattung in den sommermonaten.


sommer-winter da licht eine entscheidende rolle für die aufrechterhaltung von wohlbefinden und vitalität des menschen spielt, wird für die künstliche beleuchtung des gebäudes fullspektrum light- also sonnenlicht-ähnliches spektrum mit geringen uv anteil für räumlichkeiten mit  permanenten aufenthalt eingesetzt, weil dadurch auch das physische und psychische befinden der gebäudebenutzer insbesondere während der sonnenlichtschwachen zeiten des jahres positiv gefördert wird.


alt-neu das bestehende gebäude wird als sitz der lebenshilfe feldbach adaptiert. die bestehende zufahrt teilt das gebäude im erdgeschoss in 2 zonen: allgemein   genutzt und erschließung. durch die  errichtung einer neuen treppenanlage wird die behindertengerechte adaptierung des gesamten gebäudes ermöglicht. neben einem empfangsbüro im eg sind sämtliche büroräumlichkeiten (mit ausnahme der frühförderung-zugänglichkeit vom auto aus) im ersten obergeschoss untergebracht. das dachgeschoss beherbergt 3 betreute wohneinheiten.
als option ist im vorliegenden konzept die zusätzliche möglichkeit einer bebauung etwa für betreutes wohnen im norden des grundstückes vorgesehen, wo von seiten der stadtplanung eine zeilenverbauung gewünscht ist.   die anbindung zwischen alt und neu erfolgt im bereich des stiegenhauses durch eine überdachte gasse, die in  bzw. durch die tagesstätte führt. entlang dieser gasse sind sämtliche funktionen der tagesstätte angeordnet, unterbrochen durch  atrien, die eine ausreichende belichtung sowie belüftung der räume gewährleisten. der belag dieser gasse zieht sich durch das gesamte gelände und verbindet so den bestehenden und den neuen teil der anlage. ein kleiner park unterteilt den hof zwischen alt und neu und sorgt für ausreichende intimität im bereich der gruppen bzw.- ruheräume an der südseite der tagesstätte.


nord- süd die erschließung des bestehenden gebäudes erfolgt über die grazerstrasse. der anschließende hof bietet platz für 57 pkw sowie alle erforderlichen abstellflächen wie etwa müllraum oder fahrradständer und ermöglicht die belieferung des zentrallagers sowie die leichte zugänglichkeit der räumlichkeiten für die mobilen mitarbeiterinnen der frühförderung. die tagesstätte wird an der nordseite des grundstückes erschlossen. hier ist ausreichend raum für die pkw der mitarbeiterinnen der tagesstätte. ein großflächig angelegtes vordach ermöglicht ein geschütztes ein- und aussteigen der klientinnen bei der an- und abreise, das verkehrskonzept ermöglicht die zu- und abfahrt ohne umständliches reversieren. aufgrund der zugänglichkeit sind sämtliche personalräume sowie räume der hausleitung im norden situiert, sämtliche aufenthaltsräume, vor allem die gruppenräume sind zum ruhigen zentrum der anlage hin ausgerichtet.
das erschließungskonzept ermöglicht  die durchquerung der anlage entlang der nord-südachse, durch die getrennte anordnung der zugänge und parkplätze wird jedoch ein möglicherweise störender verkehrsfluss durch die tagesstätte hintangehalten.


farbgestaltung farbe entsteht durch einströmendes licht und beides bedarf der wahrnehmung -   durch den einsatz von lehmpigmentmischungen wird pädagogisch orientierte farbgestaltung eingesetzt, eine unterteilung der beiden gruppenbereiche in 2 grundfarben soll die identifikation der nutzer mit ihrem heim unterstreichen.


 licht und schatten licht ist leben - natürliches licht ist integraler bestandteil des konzeptes. die verfasser dieses entwurfs möchten mit der vorliegenden arbeit einen beitrag dazu leisten, dass behinderte mitmenschen ein leben in selbstbestimmung, wertschätzung und selbstbewusstsein führen können. ein leben im licht und nicht im schatten.

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